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Finanzierung wackelt

Göltzschtalbrücke: Infopunkt auf Kippe (Freie Presse vom 19.10.2015 (em ))

Netzschkau. Auf ein Einsehen des Vorstandes vom Tourismusverband Vogtland hofft der Elsterberger Bürgermeister Sandro Bauroth (FDP). Wie auf der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses zur Sprache kam, stellt der Verband ab 2016 die Finanzierung des kleineren Fremdenverkehrsverein Nördliches Vogtland ein.

Der Verein betreibt den Informations-Punkt an der Göltzschtalbrücke. Davon profitiere auch Elsterberg, sagte Hauptamtsleiterin Ute Trommer, da durch die Beratung vor Ort Touristen zur Elsterberger Ruine oder ins Waldbad kämen. Der Verein fordere, dass der Tourismusverband ihre Arbeit weiter unterstützt.

Vereinsvorsitzende Christa Trommer habe für den Fall einer Ablehnung unter anderem Elsterberg um Förderung gebeten. Bauroth empfahl, zunächst die Entscheidung des Tourismusverbands abzuwarten.

 

Längste Schnitzeljagd der Welt

Bild: Bürgermeister Volker Bachmann (rechts) bei der Verabschiedung der historischen Schnitzeljagd - Teilnehmer am Sonntag in Lengenfeld

Vogtland – Anzeiger vom 27.08.2014 (Text: Mario Morgner, Foto: Stadt Lengenfeld)

 

Bei der längsten Schnitzeljagd der Welt folgten der Buchautor Laurent Guillet und eine französische Reisegruppe aus der Bretagne den Lebens• und Leidensweg des Kriegsgefangenen Joseph Santerre im Vogtland.

 

Lengenfeld - Vor zwei Jahren enthüllte der französische Buchautor und Historiker Laurent Guillet in Plauen und in Irfersgrün eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges. Einer von ihnen war sein Großonkel Joseph Santerre. Der Franzose geriet 1940 in deutsche Gefangenschaft, kam in ein Lager nach Irfersgrün und arbeitete im Bergbau des benachbarten Pechtelsgrün. Ende 1044 geriet er in die Hände der Plauener Gestapo und verstarb unter ungeklärten Umständen im böhmischen Most. Sein Großneffe, Laurent Guillet, hat seine Geschichte aufgeschrieben. Mit seinem Buch „Il s´appelait Joseph“ - Sein Name war Joseph – startete gleichzeitig das Projekt „Rendezvous eines literarischen Weges“, an dem sich acht Städte in drei Ländern beteiligen.

In jeder Stadt wurde in den zurückliegenden Jahren eine Gedenktafel mit der Inschrift: „Das Schicksal von Joseph Santerre soll uns an die vielen Zivil- und Militäropfer aller Nationalitäten erinnern, die während des Krieges umgekommen sind“, enthüllt und eine Zeitkapsel für 100 Jahre in die Erde gelassen. Gleichzeitig wurde eine mehrsprachige Broschüre herausgegeben, die neben Erklärungen auch Extraseiten für die Bestätigung des Besuchs der Städte per Stempel aus den jeweiligen Rathäusern beinhaltet.

Am vergangenen Wochenende kehrte Laurent Guillet im Rahmen seiner von ihm erdachten 2000 Kilometer langen historischen Schnitzeljagt mit einer Reisegruppe ins Vogtland zurück und machte Station in Lengenfeld. Nach einem Abstecher nach Irfersgrün begrüßte Lengenfelds Bürgermeister Volker Bachmann am Freitagnachmittag die Reisegruppe mit 17 Franzosen und zwei Tschechen. „Nach dem Stempeleintrag in die Broschüre, machten sich unsere Gäste erst einmal mit den Gastfamilien bekannt, bei denen sie übernachtete“, berichtet Volker Bachmann. Gemeinsam mit den Gastfamilien wurde dann an der Gedenkstätte Walkmühlenweg an die Zivil- und Militäropfer aller Nationen gedacht. Stadtarchivar Michael Hammer informierte dabei über die historischen Geschehnisse des KZ – Außenlagers Flossenbürg. „Ein Besuch der Aegidius – Kirche mit Orgelkonzert und ein gemeinsamer Imbiss beendete dann den bewegenden Tag“, sagt Volker Bachmann. Eine Vogtlandrundfahrt mit Besuch der Vogtland – Arena, des Raumfahrtmuseums und Schneckensteins stand am Samstag auf dem Programm. „Die Befahrung der Grube Tannenberg war nicht nur wegen der Führung in französischer Sprache ein besonderes Erlebnis. Der touristische Service war einfach hervorragend. So wurde eine gehbehinderte Teilnehmerin kurzerhand mit einem E – Mobile durch den Stollen gefahren.“

Auch konnte der Fremdenverkehrsverein ‚Nördliches Vogtland‘ mit Informationsmaterial in französischer und tschechischer Sprache bei den Gästen punkten. „Leider traf das für die Göltzschtalbrücke nicht zu. Und auch das Umfeld der ‚Größten Ziegelsteinbrücke‘ wurde eher als verwahrlost aufgenommen“, resümieret der Bürgermeister.

Mit einem Grillabend in Pechtelsgrün klang dieser Tag stimmungsvoll aus, bevor die Reisegruppe am Sonntag verabschiedet auf ihren Weg zur Gedenktafel nach Plauen verabschiedet wurde. „Es war eine emotionale Begegnung. Das Kennenlernen und die persönlichen Gespräche, das voneinander Wissen und Lernen ist gelebter Europäischer Gedanke. Die Gäste und ihre Gastfamilien waren voneinander begeistert und es wurde eine Einladung zu einem Besuch nach Limerzel in der Bretagne für das kommende Jahr ausgesprochen. Ich kann mich nur bei allen bedanken, die mitgeholfen und diesen Tag für unsere Gäste im Vogtland so einprägend mitgestaltet haben “, so Volker Bachmann. Damit dürfte ein Anliegen von Laurent Guilet bereits Wirklichkeit geworden sein. „Für mich wäre es das schönste, wenn sich durch meine Initiative Freundschaften zwischen den Menschen der einzelnen Nationen entwickeln, die auch untereinander weiter Kontakt halten“, sagte der Franzose vor zwei Jahren bei der Enthüllung der Irfersgrüner Gedenktafel.                            mm

 

Brücke gehört zur Industriekultur-Route

Freie Presse vom 31.07.2014 (Text: Ulrich Riedel Bild:Franko Martin )

Die Göltzschtalbrücke ist pure Werbung fürs Vogtland und für ganz Sachsen. Über wucherndes Unkraut schaut man da hinweg.

FreiePresse 31.07.2014

NETZSCHKAU - Die Göltzschtalbrücke ist um eine Tafel reicher. Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok (FDP) hat das einmalige Bauwerk gestern mit der Übergabe einer Plakette in die "Route der Industriekultur in Sachsen" aufgenommen. Mit 50 weiteren Museen, Bauwerken und anderen Zeugnissen der Industrie soll so eine touristische Rundtour durch den Freistaat angeboten und der Fremdenverkehr auf diese Weise angekurbelt werden. "Wir wollen Sachsen als Kulturland vermarkten", sagte Morlok, und dazu müsse man Marken schaffen.

Tourismus-Frau redet Klartext

Bei strömendem Regen nahm Christa Trommer vom Fremdenverkehrsverein Nördliches Vogtland die Tafel erfreut entgegen. "Die Brücke kann jede Ehrung gut gebrauchen", sagte die seit 20 Jahren mit Touristen aus aller Herren
Länder in Kontakt stehende Beraterin und bat sogleich den Minister um Hilfe. Unter der Brücke und daneben wuchert Unkraut, das der Deutschen Bahn gehörende Areal und der Parkplatz direkt an der Brücke wirken nach wie vor im Vergleich zu dem etwas entfernten am großen Parkplatz wenig einladend, argumentierte sie. Doch Christa Trommer erhielt von Sven Morlok eine der Antworten, die sie seit 20 Jahren hört. Da könne man von Dresden aus nicht viel machen, bedauerte der Minister.

"Eigentum verpflichtet", meinte Rolf Keil (CDU), der in Vertretung des Landrates den Minister auf seiner Vogtlandtour begleitete. Zugleich lobte er, dass die größte Ziegelbrücke der Welt sowie vier weitere vogtländische Industriedenkmale in den Katalog der Industriekultur-Route aufgenommen worden sind. "Man sollte das gut vermarkten, was man hat", meinte Keil.

Das Original von der Ruhr

Neu ist die Idee einer "Route der Industriekultur" nicht. Eine solche Route verbindet in Nordrhein-Westfalen 54 wichtige und touristisch attraktive Industriedenkmäler des Ruhrgebiets. Hochöfen, Gasometer und Fördertürme, die über Jahrzehnte das Gesicht des Ruhrgebiets geprägt haben, werden als wichtige Zeugen der 150-jährigen industriellen Vergangenheit des Reviers touristisch und kulturell wiederbelebt. Die "Metropole Ruhr" sei die Wiege der europäischen Industrialisierung, werben die Macher im Westen. Die dortige Route zeige lebendige industriekulturelle Räume und zugleich attraktive Veranstaltungsorten mit touristischer Anziehungskraft.

Morlok, dessen Amtszeit als Minister sich dem Ende zuneigt, ist zurzeit bemüht, die Idee auch in Sachsen zu etablieren. Der Minister und die landeseigene Tourismusmarketinggesellschaft Sachsen (TMGS) halten gegen, die Kopie an Elbe und Weißer Elster soll die "einstige große Bedeutung Sachsens als wirtschaftlich stärkste Region in Deutschland erlebbar machen".

 

Unser aktueller Flyer ist da!

 

Wir freuen uns mitteilen zu können, dass wir ab sofort wieder einen hochwertigen Flyer an die Gäste unserer Region ausgeben können. Nur mit der Unterstützung aller darin Genannten konnten wir uns den finanziellen Kraftakt zur Herstellung von 100 000 Stück leisten.

Gerüst auf der "Mylauer Seite" gefallen

Göltzschtalbrücke im März 2011    und im November 2011
Götzschtalbrücke - März 2011   Götzschtalbrücke - November 2011

Neues vom Schlussstein der Göltzschtalbrücke

Schlussstein Als am 14. September 2010 der Vorstand des Fremdenverkehrsvereins „Nördliches Vogtland“ eine Sonderführung auf dem Fotopunkt anlässlich des 160jährigen Jubiläums der Schlusssteinlegung für die Brücke durchführte, erfuhren die Gäste der Veranstaltung auch interessante Details zum Schlussstein, der nach seiner Einsetzung in das Brückengewölbe den wesentlichen Abschluss des Brückenbaus ermöglichte.

Bei der Veranstaltung kam auch die bauliche Gestaltung dieses Schlusssteins aus Granit durch den Bildhauer, freischaffenden Künstler und Freimaurer Albrecht Ripp aus Plauen zur Sprache. Ein Pentagramm war vor 160 Jahren durch Steinmetze aus dem Granit herausgearbeitet worden. Als Freimaurerzeichen nimmt es Bezug auf die geistige Haltung der leitenden Brückenbauer.

Diese Feststellungen zum Schlussstein ließen bei manchen, die sich mit der Geschichte der Göltzschtalbrücke beschäftigen, Zweifel aufkommen. Doch jetzt ist es verbindlich!

Im Rahmen der Einrüstung der Brücke für die Elektrifizierungsarbeiten, durch die Gerüstbaufirma Johann Rohrer Group, konnten die Schlusssteine zu beiden Seiten des großen Brückenbogens aus unmittelbarer Nähe begutachtet werden. Der Reichenbacher Steinmetz und Steinbildhauer Matthias Jung (Fa. Hollerung) fotografierte die Objekte und beschrieb den heutigen Zustand der Steine auf der Mylauer und auch auf der Greizer Seite der Brücke.

In seinem Gutachten heißt es:

„Mit Unterstützung des Bauleiters konnte ich am 19. Mai 2011 die beiden Schlusssteine im oberen Teil des Mittelbogens der Göltzschtalbrücke begutachten. Auf der Mylauer Seite fand ich ein sternförmiges Muster auf dem Schlussstein vor, welches eher laienhaft und grob in den Granit gespitzt und offenkundig nachträglich hastig mit roter Farbe übermalt worden war  - anhand der zahlreichen Farbspritzer außerhalb des Sterns war dies so nachvollziehbar - und das Aussehen eines russischen Sterns sollte dargestellt werden.

Der Stern selbst zeigte sich in einer Größe von etwa 50 x 50 Zentimetern. Auf Greizer Seite dagegen war ein gut erhaltenes, erhaben aus dem Granit gearbeitetes Pentagramm sichtbar. Dort stellte ich ebenfalls Reste roter Farbe fest, die offenbar identisch mit jenen auf der anderen Seite der Brücke waren. Und möglicherweise wurden damit die Außenseiten des Pentagramms nachgezogen, um einen russischen Stern darzustellen. Die Größe des Pentagramms ist nahezu gleich des sternförmigen Zeichens auf Mylauer Seite. Unzweifelhaft feststellbar ist, dass das Pentagramm auf Greizer Seite direkt aus dem Granit des Schlusssteines gearbeitet ist. Schlussstein und Pentagramm bilden eine Einheit. Es ist augenscheinlich ausgeschlossen, dass das Pentagramm im Nachhinein aufgesetzt worden ist.

Der Schlussstein auf Mylauer Seite war wahrscheinlich in den Wirren nach dem II. Weltkrieg im Zuge der Demontage der Gleisanlagen auf der Brücke durch die Rote Armee hastig überarbeitet worden. Zu vermuten ist, dass es an dieser Stelle ebenfalls ein Pentagramm, ähnlich des auf Greizer Seite vorhandenen, gegeben hat und jedoch mit einfachsten Mitteln – durch Abspitzen und primitiven Nachmalens mit roter Farbe – umgearbeitet wurde. Die durch mich während der Begutachtung gemachten Bilddokumente verdeutlichen meine Einschätzung.“